29. Mai 2017

backsteen gratuliert und kommentiert zum DFB-Pokal.

Zu allererst: Herzlichen Glückwunsch, Dortmund!

Das vom deutschen Fußball-Fan herbeigefieberte Pokalfinal-Wochenende brachte viel mit sich: Einen DFB-Präsidenten, der angeblich parteiisch war und sich für den BVB stark gemacht hat. Einen Trainer, der daraufhin die Party verlässt. Einen anderen Trainer, der zwar den Pott geholt hat, aber höchstwahrscheinlich trotzdem geschasst wird. Eine Schlagersängerin (ist das eigentlich noch Schlager??), auf deren Promotion-Tour das Pokalfinale anscheinend nicht fehlen durfte. Und nicht zuletzt ein Pfeifkonzert gegen den DFB. Oder gegen eine schlagersingende BVB-Anhängerin. Oder für Freibier in Frankfurts Kneipen.

Insbesondere das Pfeifkonzert können wir uns nicht verkneifen zu kommentieren. Eigentlich war die Halbzeitshow mit Helene Fischers Auftritt doch nur der konsequente nächste Schritt nach einem Meisterschaftsfinale, das ebenfalls von einer blonden (aber weniger populären) Sängerin unterbrochen wurde. Doch für viele Fans ist Samstag das Fass übergelaufen (kann man an Fässern eigentlich auch GoPros festmachen?). An Firmennamen auf Stadions und Trikots hat der Fan sich ja bereits gewöhnt, ebenso an Trainer, die uns Autos verkaufen wollen. Oder Spieler, die uns sagen, mit welchem Rasierer man sich eigentlich am besten die Stoppeln aus dem Gesicht entfernen kann.

Samstag hat der DFB allerdings erfahren, was geschieht wenn man seine eigene Zielgruppe nicht versteht oder nicht verstehen will. Ob Konsumgüter-, Dienstleistungs-, oder auch Immobilienmarketing: Das oberste Ziel ist es, die eigene Zielgruppe so gut wie möglich zu kennen. Nun soll das Wort Marketing in diesem Zusammenhang nicht böse verstanden werden, ist doch die fortschreitende Kommerzialisierung, die Vermarktung des Fußballs gerade Gegenstand des Protestes. Auch wir als Hamburger Agentur gehen seit jeher ins Volksparkstadion – egal, was gerade drauf steht. Die Mechanik von Marketing ist allerdings analog anwendbar. Denn letztendlich bedeutet Marketing nichts anderes als stets seine Zielgruppe im Fokus zu haben.

Deshalb: Lieber DFB, bitte nimm den Fußball – und seine Fans – ernst und vergiss nicht, was ihn ausmacht.