BIM – Bauen 4.0
BIM. Die drei Buchstaben, die in der Branche immer wieder zu hören sind, stehen für Building Information Modelling, oder ins Deutsche frei übersetzt: Informationsgestützte Gebäudemodellierung. Hierbei wird ein 3D-Modell des Bauvorhabens mit entsprechender Computer-Software erstellt. Jedes Bauteil kann dabei mit Daten und Informationen hinterlegt werden, die jederzeit für alle Beteiligten abrufbar sind.
So können beispielsweise Maße, Kosten, Liefertermine oder auch die Einbauzeit digital im Modell mit den einzelnen Teilen verknüpft werden. Änderungen können so stets in Echtzeit übermittelt und auch deren Auswirkungen auf andere Planungsschritte abgebildet werden. Alle relevanten Parteien sind damit immer auf dem aktuellsten Stand und können so deutlich effizienter Projekte realisieren.
Während in den USA BIM im Immobilienmarketing bereits vielerorts eingesetzt wird, leidet die Technik in Europa und insbesondere in der DACH-Region allerdings unter der hierzulande noch immer weitverbreiteten Skepsis gegenüber „Open Platforms“ und Cloud-Lösungen. Hemmnisse sind jedoch auch fehlende Standards und fehlendes Know-How, was eine Statista-Umfrage belegt.

Aus diesem Grund hat Alexander Dobrindt mit seinem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Anfang des Jahres den Masterplan Bauen 4.0 vorgestellt hat.
Laut dem 5-Punkte-Plan sollen insgesamt 30 Millionen Euro in 20 BIM-Pilotprojekte investiert werden. Außerdem soll in Pilotprojekten der Einsatz von Drohnen erprobt werden um präziser, schneller und kostengünstiger Baufelder zu vermessen. Darüber hinaus sieht das BMVI die Schaffung einer BIM-Cloud, eines BIM-Kompetenzzentrums und eines Construction Clusters vor.
Letztendlich kann BIM auch die Abstimmung mit den Verantwortlichen des Projektmarketings deutlich erleichtern. Insbesondere bei der Erstellung von Visualisierungen und Projektfilmen ist die Kommunikationskette innerhalb des Teams oftmals sehr lang. Durch die Integration der relevanten Parteien des Immobilienmarketings kann dies effizienter gestaltet werden. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Integration des Immobilienmarketings in das BIM, seitens der Projektentwickler, nicht an erster Stelle vorangetrieben wird.
Ob die Maßnahmen des BMVI BIM in Deutschland aus den Kinderschuhen heben werden wird sich noch zeigen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die Branche vor 30 Jahren einem ähnlichen Umbruch skeptisch gegenüber stand. Auch da waren es drei Buchstaben, die die Zukunft bringen sollten: CAD. Das Computer-Aided Design ist heute nicht mehr wegzudenken. Dass BIM als nächster Entwicklungsschritt des CAD kommen wird, ist also schwer wegzudiskutieren.